Nacht über der Insel
Wie im Buchtitel verankert spielt der Krimi auf einer Insel und zwar auf Usedom. Die Insel ist in zwei Länder geteilt: Deutschland und Polen. Und da die Grenzen mittlerweile offen sind, haben auch die deutschen und polnischen Polizeibehörden guten Kontakt miteinander.
Zum Inhalt: Mit einem lauten Knall stürzt eine in Polen registrierte Cessna über dem deutschen Teil der Insel, nahe Kamminke ab. Eine Frau und ein Mann, die sich an Bord befanden, kommen bei dem Absturz ums Leben. Nach dem Bergen der Wrackteile aus dem Wasser des Stettiner Haffs wird schnell sichtbar, dass der Absturz durch die Explosion einer Bombe hervorgerufen wurde.
Kommissar Lasse Larsson und sein Team von der Polizeiwache im Seebad Heringsdorf nehmen Kontakt mit den polnischen Behörden auf und erfahren, dass der Name des toten Mannes Kazimierz Kozlowski ist. Und das ruft den polnischen Inlandgeheimdienst auf den Plan. Ein hoher Beamter kommt extra aus Warschau angereist um direkt mit dem Kommissar Informationen auszutauschen, denn dieser besagte Kozlowski war der führende Kopf der Rechtsextremen in Warschau.
Der Inlandgeheimdienst hatte bei einem geheimen Treffen Kontakt mit Kozlowski aufgenommen, um über ihn an Informationen bezüglich gewisser Organisationen heran zu kommen. Der Tod des Mannes ist für die Behörde ein herber Verlust und man vermutet, dass der Absturz der Cessna in den eigenen Reihen der Rechtsextremen zu suchen ist, da vielleicht doch etwas trotz der Geheimhaltung von dem Treffen durchgesickert ist.
Schwierige Ermittlungen, die besonderes Fingerspitzengefühl erfordern, warten auf Lasse Larsson. Verdächtige in besagten Kreisen gibt es viele und besonders redselig sind diese Herrschaften gegenüber der Polizei nicht. Viele Spuren quer über die Insel müssen untersucht werden und es gibt durchaus brenzliche Aktionen, die auch einen SEK-Einsatz erforderlich machen.
Auf Schriftsteller George Tenner bin ich während einer meiner unzähligen Urlaube auf Usedom aufmerksam geworden. Dies ist mittlerweile der vierte Krimi mit Kommissar Lasse Larsson. In den Krimis (und dieser ist da nicht ausgenommen) erfährt man etwas über die Zeitgeschichte und z.B. dem Leben vor der Wende auf der Insel, denn Usedom gehörte zur ehemaligen DDR. Ich finde das interessant und unterhaltsam und es passt immer in die Handlung des eigentlichen Krimis hinein und manches Thema regt auch zum Nachdenken an.
Fazit: “Nacht über der Insel” am besten vor Ort lesen und gleich die Schauplätze der Verbrechen besichtigen.
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Dagmar Hartmannzu »George Tenner: Nacht über der Insel« | 17.11.2012 |
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Heidi Zengerlingzu »George Tenner: Nacht über der Insel« | 15.11.2012 |