Schatten über der Insel

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In „Schatten über der Insel" ziehen wahrlich düstere Wolken über die Sonneninsel Usedom, denn nicht nur ein Feuerteufel hält Polizei und Anwohner gleichermaßen in Atem. Nach dem Verschwinden eines jungen Mädchens aus einem abgebrannten Haus, sowie dem Fund von Leichenteilen und eines Skelettes steht für Lasse Larsson und sein Team fest, dass ein Serienmörder auf der Insel verweilt. Ein äußerst cleverer und sehr gefährlicher, wie sich herausstellen soll. Ob es aber Zusammenhänge zwischen den Bränden und den Morden gibt, gilt zu ermitteln.

Der Einstieg ins Geschehen erfolgt unmittelbar mit dem Prolog. Bereits hier bekommt man spannendes Lesefutter geboten, das einen umgehend ans Buch fesselt und neugierig macht. Durch die Brände und die grausigen Funde, die stets neue Fragen aufwerfen, zieht sich die Spannung durch das ganze Buch. Gemeinsam mit Larsson und seinem Team grübelt man über die Hintergründe der Verbrechen und teilt mit ihm so manch schlaflose Nacht.

Überaus interessant beschrieben ist die akribische Ermittlungsarbeit der Polizei, welche ohne Action und Effekthascherei verläuft, deswegen aber sehr realistisch erscheint und eben deshalb einen besonderen Reiz auf mich ausgeübt hat. Derartigen Zierrat hat der Roman auch gar nicht nötig, besticht er doch durch die geschilderten Geschehnisse und deren sich daraus unmittelbar ergebenen Fakten, die nachhaltig auf den Leser wirken. Hinzu kommen die begeisternden Dialoge und Verhöre, die es nicht an Intellekt fehlen lassen. So wird man inhaltlich und sprachlich bestens unterhalten und zugleich auf Probleme aufmerksam gemacht, die nicht nur auf Usedom gegenwärtig sind.

Hier liegt auch eine besondere Stärke des Autors, der nicht nur einfach eine spannende und mitreißende Kriminalgeschichte schreibt, sondern nebenbei stets aktuelle Ereignisse mit einfließen lässt und dabei politische Probleme aufgreift und diese dann gesellschaftskritisch betrachtet. So spielt diesmal auch der Krieg in Afghanistan eine Rolle...

Des Rätsels Lösung setzt sich Stück für Stück wie bei einem Puzzle zusammen. Da man lesender Weise stets dem ermittelnden Hauptkommissar Larsson zur Seite steht, bei dem sämtliche Informationen zusammenlaufen, kann man zu jeder Zeit aktiv bei der Suche nach dem Täter bzw. den Tätern teilnehmen. Dadurch hat man einen besonderen Bezug zum Buch, der durch die Sympathie zum Protagonisten, in dessen Privatleben man ebenfalls einen Einblick erhält, verstärkt wird.

Nicht zuletzt begeistert die detailgetreue Beschreibung der Insel Usedom mit ihren beschaulichen Orten. Da macht sich trotz der beschriebenen Verbrechen Lust auf Urlaub breit, selbst dann, wenn man dem Charme dieser Insel bisher noch nicht erlegen ist.

„Schatten über der Insel" ist der nun schon fünfte Fall von Lasse Larsson auf Usedom. Hat man die anderen Romane gelesen, dann hat man natürlich eine besondere Verbindung zu ihm und seinen Kollegen, deren Stärken und Eigenheiten man bereits kennt. Diese Vorkenntnisse sind vorteilhaft, jedoch für ein besseres Verständnis dieses Buches absolut nicht notwendig...

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